Geschichte Lanzarotes
Woher der Name "Lanzarote" kommt,
dafür gibt es verschiedene Thesen:
Antonio de Nebrija leitet Lanzarote von den Wörtern "lanza-rota"
(kaputte Lanze) ab, da dem Eroberer Juan de Bethencourt
beim Betreten der Insel eine Lanze brach. So schön diese
These auch klingt, beweisbar ist sie nicht und auch ungewöhnlich,
da es im Spanischen korrekt "lanza-quebrada" (gebrochene
Lanze) heißen müsste.
Eine weitere These ist, daß "Lanzarote" im Lateinischen
eine Art Harz oder Gummi ist. Auf dieser Insel gibt es unglaublich
viele Sträucher, "Tabaiba" genannt, ihr Saft
ist süß und dickflüssig, würdig genug,
um im Namen der Insel verewigt zu werden.
Eine weitere Variante ist folgende: Im XIII Jahrhundert lebte
ein Händler aus Genua, er hieß Lancilotto Maloxelo.
Er bereiste eine Insel, die von den Eingeborenen Tytheroygatra
genannt wurde. Fünfzehn Jahre lang führte er Handel
mit diesem Eiland und benannte es daraufhin nach sich selbst:
Lanzarote. Nach Angaben der ersten Besucher dieser Gegend gab
es sechs Kanarische Inseln, ohne die fünf kleineren Inseln
zu berücksichtigen, die das Chinijo-Archipel bilden.
Man glaubt, daß damals die Inseln Fuerteventura und Lanzarote
miteinander verbunden waren. (Diese beiden Inseln und auch Lobos
werden im Einzelnen nicht erwähnt).
Auf Lanzarote gab es einmal eine große Mauer, die die
Insel in zwei Hälften teilte. Dies läßt uns
glauben, daß es damals zwei Reiche gegeben haben muß.
Für Opferrituale pilgerten die Menschen auf die Berge,
hoben ihre Hände gen Himmel, während Milchkelche vergossen
wurden.
Man hat auch eine Krone gefunden, von der man glaubt, daß
sie dem ersten König gehört hat, dem es zu seiner
Zeit gelungen ist, beide Reiche zu vereinigen. Die Krone war
aus Ziegenleder gefertigt und mit Muscheln verziert.
Am 7. September 1569 griff Korsar Calafat die Insel Lanzarote
im Auftrag des maurischen Königs von Fez an. Er besaß
neun Galeeren mit sieben Fahnen und sechshundert Schützen.
Der Graf von Lanzarote konnte eine Fahne erbeuten und fünfzig
Mauren töten, jedoch zerstörten Calafats Piraten die
ganze Insel und machten bei diesem Überfall mehr als neunzig
Gefangene.
Ende 1586 überrannte der algerische Korsar Argelino Morato
Lanzarote mit sieben Galeeren, 800 Soldaten und vierhundert
Türken.
Nachdem das Castillo de Guanapay zweimal angegriffen wurde,
konnte Morato besiegt werden, obwohl der Gouverneur Diego de
Cabrera Leme schließlich gestorben war. Morato brannte
mehr als zehn Fanegen Weizen und Gerste ab, sowie die Archive
und die amtlichen Mitteilungen der Schreiber, ohne daß
weder ein Dokument noch ein altes Manuskript gerettet werden
konnte.